Roman von Lew Nikolajewitsch Tolstoi
Das Außergewöhnliche an diesem Roman ist für mich nicht nur die Komplexität der Handlung, die psychologischen Figurenporträts und der Schreibstil, sondern auch die sogenannte Katharsis. Die Figuren erleben eine solche Katharsis, dass sie entweder unter dieser Last sterben oder dazu verdammt sind, ihre große Metamorphose zu erleben. Die Kraft des Phönix, die die Figuren in sich tragen und die der Leser in jedem Kapitel spürt, führt klar und deutlich zu dem Schluss, dass das Leben nicht kontrollierbar ist. Was der Roman bietet, ist kein Drama, sondern Melodrama – unsterbliche Liebe wird erfahren, aber nicht aufrechterhalten. Ein Kompromiss bleibt und in diesem Kompromiss die Erinnerung an die unsterbliche Liebe. Deshalb hat Krieg und Frieden bis heute nichts von seiner Popularität verloren.
Wenn man viel Zeit hat, zum Beispiel, wenn man das Bett hütet oder in der Rente ist. Oder wenn man Lust auf etwas Klassisches und Spannendes hat und viel Geduld mitbringt.
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